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Donnerstag, 29. März 2012

Wutzrock-Gelände wird aufgemöbelt


Hamburg-Allermöhe. Das Wutzrock-Gelände am Eichbaumsee wird wetterfest gemacht. Nachdem die Veranstalter in den vergangenen Jahren schlechte Erfahrungen mit "Schiet-Wetter" im hohen Norden hatten, werden  jetzt auf insgesamt 370 Quadratmetern rund 170 Tonnen Naturschotter aufgeschüttet. Durch Rohre im Erdreich schlängeln sich zukünftig Strom- und Wasserleitungen. Außerdem gibts befestigte Haltemöglichkeiten für Anlieferer.
Das Wutzrock-Festival wurde 1979 ins Leben gerufen, um die Forderung nach einem selbstverwaltetem Jugendzentrum im Hamburger Osten zu unterstützen. Mittlerweile ist es eines der ältesten Rock- und Pop- Festivals Norddeutschlands. Das 34. Wutzrock-Festival findet vom 17. bis zum 19. August am Eichbaumsee statt. Umsonst und draußen gibt es unter anderem internationale Stars wie die 17 Hippies, The Knights und  Joachim Deutschland zu sehen. Mehr Infos im Internet unter http://www.wutzrock.de/de/start/ . Mehr auch unter http://www.bergedorfer-zeitung.de/vier-und-marschlande/article143160/Wutzrock_Gelaende_wird_wetterfest.html .
Auf Fußhöhe wird der Naturkies für Haltebuchten aufgeschüttet 

Dienstag, 27. März 2012

Kinder lernen in der Spielscheune der Geschichten fremde Kulturkreise kennen 

Persisches Frühlings- und Neujahrsfest mit Linsen, "kleinen Feuern", den "Steinen im Fluss" und den "Haft Sin"


Neu-Allermöhe. Manche sagen „Nouvruz“, andere sprechen es „Nouruz“ aus. Streng übersetzt bedeutet das Wort „Neuer Tag“. Doch im Iran feiert man am 21. März nicht einen neuen Tag, sondern einen neuen Frühling. Wie bunt und abwechslungsreich das „Nouruz“-Fest aussehen kann, erfuhren über 50 Kinder und ihre Eltern in der Spielscheune der Geschichten. Programmorganisatorin Ulla Moser hatte sich sechs Helferinnen von HometownGlory ins Haus eingeladen. Anne Wangrin von Hometown Glory hielt zunächst eine Flagge hoch. „Welche Fahne ist das?“ wollte Ulla Moser vom Nachwuchs wissen. Und siehe da: „Die iranische!“ wusste ein Mädchen sogleich. Bemerkenswert, denn in der Spielscheune fand sich nicht ein „echter“ Iraner. Dafür aber Afrikaner, Polen, Russen, Türken und Deutsche. „An Nouruz werden viele kleine Feuer in den Straßen angezündet“, erzählte Moser, „und die Mutigen springen über diese Feuer hinweg. Das soll Glück bringen.“ Da in der Spielscheune keine Feuer gelegt werden konnten, durften die Kinder stattdessen über ein buntes Seil hinweghüpfen. Später erfuhren sie, wie Linsen im Originalzustand aussehen. „ Die Iraner schmeißen diese Linsen in den Fluss, denn nach ihrem Glauben haben die Sprossen der Linsen Krankheit und Unglück eingefangen“, erklärte Moser. Mit in den Fluss würden auch Steine geworfen – als Symbole für Sorgen, die man loswerde. Die Kinder erhielten Bälle, die sie symbolisch über ihre Schultern in einen „Fluss“ von Turnmatten werfen konnten. Begeistert schleuderten sie die Wurfgeschosse von sich. Schließlich erfuhr der Nachwuchs etwas über die „Haft Sin“ („Sieben S“). Im Spielschiff suchten die Kinder nach versteckten Bildern von Gegenständen, die im Persischen mit „S“ anfangen:  „Sekke“ (Münzen), Sib – (Apfel), Somach (ein persisches Gewürz), Sombol (Hyazinthen), Sir (Knoblauch), Sabsi – („Grünzeug“, Gemüse) und Serke (Essig). Jeder Bestandteil der Nouruz-Tafel symbolisiert etwas Positives: Der Apfel etwa Gesundheit. Für Coskun Üresin war das alles nicht neu. Er kannte das Frühlingsfest aus seiner türkischen Heimat, wo es „Nevroz“ heißt. „Ich finde toll, dass die Kinder hier an andere Kulturen herangeführt werden“, sagte er. Und während seine Kinder Ela (7) und Elise (3) fleißig nach den „Haft Sin“ suchten, erläuterte er: „Ich komme aus Bramfeld und bin mit meiner Frau Doreen Stephan eigentlich wegen eines Kindergeburtstages hier. Ich war erst skeptisch, weil ich dachte, dass die Kinder hier nur Spielzeug zur Verfügung gestellt bekommen. Aber dieses Konzept finde ich richtig gut.“ Britta Franz konnte da nur zustimmen. „Ich war ja schon mal in der Spielscheune. Da ist mir positiv aufgefallen, dass das Team sich etwas Lehrreiches einfallen ließ. Das gefiel mir“, sagte sie. Tochter Lucia (6) sah sich derweil die Linsen an. „Natürlich machen nicht alle von unseren Angeboten Gebrauch“, räumte Ulla Moser ein. „Aber wem es gefällt, der erzählt es weiter.“ Der Erfolg gibt dem Team Recht:  Im Durchschnitt besuchen die Spielscheune mittlerweile 230 Personen aus den unterschiedlichsten Nationen pro Tag.

Donnerstag, 22. März 2012


Streuobst-Wiese hinter Öko-Hof wächst
Spender sorgten für 40 neue Bäumchen der verschiedensten Sorten

Billwerder. Beim Hoffest an der Bille hatten die Gäste vor fast genau einem Jahr zum ersten Mal  historische Obstbaumsorten auf der Streuobstwiese hinter dem „Hof NeunLinden“ bestaunt. Jetzt sind 40 Setzlinge dazu gekommen. Vor allem Reinhard Liebster und Henry Froböse fackelten nicht lange. Sie schnappten sich die Spaten und ließen etwa den „Pommerschen Krummstiel“, den „Geflammten Kardinal“ und den „Wohlschmecker aus Vierlanden“ in die Erde. Doch die imposanten Apfelsorten waren nicht allein. Neben Sauerkirschen, Hauszwetschen, Renekloden, Pflaumen, Quitten und Mirabellen versuchen es die Initiatoren der Streuobstwiese, Walter (67) und Angelika (66) Melau, nun auch mit der „Nordhäuser Winterforelle“. Und  mit dem „Großen Katzenkopf“. „Das sind zwei Birnenarten, die sonst nur in milderen Gefilden wachsen“, erklärte Walter Melau. Der Obstexperte aus Neuengamme hofft, auch eine „Billwerder Ausgabe“ etablieren zu können. Zahlreiche Spender hatten für die Baum-Aufstockung gesorgt. Neue Baumeigentümerin ist auch Barbara Jantzen. Im Bezirksamt ist sie zuständig für Umwelt- und Naturschutz. Zur Pflanzung kam sie aber „rein privat“, wie sie sagte. Zusammen mit Lebenspartner Bernd Kreutz stabilisierte sie ihren „Schönen aus Haseldorf“ - so heißt die Apfelsorte. Linkslastig steht das Bäumchen jetzt auf dem rund 2000 Quadratmeter großen Areal. Hof-Nachbar Dirk Witt sah die Neupflanzungen mit Entzücken. Er erhofft sich von der Streuobstwiese viel Klee für seine Schweinezucht. „Ich werde dann auch fleißig mähen“, kündigte er an. Der Chef von „Hof Neun Linden“ und Grundstückspächter Rainer Stubbe konnte zur Pflanzung nicht anwesend sein. Er versicherte aber, dass die Streuobstwiese noch kräftig expandieren soll: „Mindestens auf das Doppelte“, sagte er. Mehr Informationen gibt es unter Telefon 040/739 28 199 oder im Internet unter http://www.hof-neun-linden.de .


Freitag, 16. März 2012



Professor Horst Opaschowski

Das Ende der Ellenbogengesellschaft
  Zukunftsforscher Horst Opaschowski sieht das Ehrenamt im Trend


Lohbrügge. Bescheidenheit ist wieder gefragt. Die Bürger rücken näher zusammen. Das Spaßzeitalter weicht einer neuen Ernsthaftigkeit und wir feiern den Abschied der Ellenbogengesellschaft. Willkommen in der „Mitmachgesellschaft“. Sie ist nicht etwa eine Utopie. Sie ist das, was Zukunftsforscher Horst Opaschowski im neusten Gesellschaftstrend erkennt. Auf Einladung des Bürgervereins Lohbrügge und des Hauses Brügge „Ein Haus für Alle“ referierte der Professor in der Reihe „Frühstück mit Informationen – Das wollte ich schon immer wissen“ zum Thema „Helferbörse und Freiwilligenarbeit im Trend“.

„Die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement wächst. Vor allem ältere Menschen helfen immer mehr Senioren“, stellte Opaschowski fest. Das sei kein neues Samaritertum. Das sei die zwangsläufige Folge der Tatsache, dass sich der Staat zunehmend aus der Finanzierung sozialer Aufgaben zurückziehe. „Die Abschaffung des Zivildienstes ist das jüngste Beispiel“, so 71-Jährige. Anstelle der staatlich finanzierten Aufgabe trete nun ein Freiwilligendienst. Dass das Ehrenamt trotz des Trends an Beliebtheit abgenommen habe, sei auf die Geringschätzung der Tätigkeiten zurückzuführen. „Die meisten, die in einer Studie gefragt wurden, warum sie kein Ehrenamt übernähmen, gaben nicht primär an, dass sie keine Zeit dazu hätten, sondern dass ihre Arbeit sowieso nicht anerkannt werden würde“, erklärte Opaschowski. Er kritisierte in diesem Zusammenhang die Pläne von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, den Freiwilligendienst zu besteuern. „Die Anerkennung für das Ehrenamt muss aber nicht unbedingt finanzieller Art sein“, betonte der Referent. Opaschowski nannte als Beispiel die Lohbrügger Helferbörse. Er hatte sie zusammen mit dem Bürgerverein Lohbrügge 2007 ins Leben gerufen. „Darin übernehmen Schüler freiwillig soziale Dienste. Am Ende des Schuljahres bekommen sie dafür ein Zertifikat überreicht, das für sie sicherlich vorteilhaft bei Bewerbungen ist“, erklärte er. Dieses Modell könnte mit einem Bonussystem auch auf die gesamte Gesellschaft übertragen werden. 
Was der Professor sonst noch alles zu neuesten Tends und Ehrenämtern sagte, steht hier: http://www.bergedorfer-zeitung.de/bergedorf/article141258/Das_Ehrenamt_ist_viel_gefragt_aber_nur_gering_geschaetzt.html




Professor Horst Opaschowski mit Ute Schönrock vom Bürgerverein Lohbrügge, die beiden Gründer der Lohbrügger Helferbörse.


Mittwoch, 14. März 2012


Schlachtfest der Superlative 

Die Freiwillige Feuerwehr Oststeinbek organisierte mit den Kameraden aus Ellar wieder ein Volksfest der speziellen Art


Oststeinbek. Hmmm, wie das mundete! Die Schlachtplatte war der eindeutige Renner auf dem diesjährigen Schlachtfest der Freiwilligen Feuerwehr Oststeinbek. Während viele noch geduldig in der Schlange an der Essensausgabe ausharrten, genoss Karin Fiedler schon mal die Zusammenstellung von Sauerkraut, Blut- und  Weißwurst, Presskopf und Wellfleisch. „Ich wohne erst drei Jahre in Oststeinbek. Aber auch dank des Schlachtfestes habe ich hier ganz schnell Anschluss gefunden“, sagte sie. Beim gemeinsamen Schmausen komme lockere Stimmung auf. Das sah auch Christel Siebert als „Alteingesessene“ so. „In unserer Familie gibt es viele Feuerwehr-Fans. Schon deshalb kommen wir her. Aber die Schlachtplatte...“ schwärmte sie, verdrückte noch ein Bissen vom Menü und ließ den Satz vor lauter Genuss unbeendet.
Die örtlichen Brandbekämpfer hatten ihre Waschhalle wieder in eine Großküche umfunktioniert. Ihre Kameraden aus Ellar sorgten nicht nur für den „Wegverzehr der Feuerwehr“. Sie unterstützten die Oststeinbeker einmal mehr in der Ausgabe. Der Kontakt zwischen den Wehren war 1981 anlässlich der Musikschau der Nationen in Hamburg zustande gekommen. Es entwickelte sich eine beständige Freundschaft. Heute nennen selbst Oststeinbeker außerhalb der Feuerwehr die Westerwälder ihre Freunde.
Das diesjährige Schlachtfest wurde zum Fest der Superlative: 400 Bratwürste mit Brötchen, 100 Portionen Rippchen mit Sauerkraut, zwölf Kilo Brot, 50 Kilo Hackbraten, und 54 Kilo Bratkartoffeln gingen über den Tresen. Dazu kamen Westerwälder Wurst-Spezialitäten, für die  Metzger Wolfgang Schlimm aus Dorschheim/Westerwald zwei Schweine geopfert hatte. An einem separaten Tresen schenkten die Wehrleute über 1.100 Liter Bier und Softgetränke aus. Und wer lässt sich nicht gern mal von einem echten Bürgermeister beköstigen? Der Waldbrunner Gemeinde-Chef Lothar Blättel reichte auch im 22. Jahr der gemeinsamen Veranstaltung die Speisen gut gelaunt an. „Na ja“, sagte er augenzwinkernd, „ ist ja auch nicht ganz uneigennützig. Am 29. September kommt die Freiwillige Feuerwehr Oststeinbek zum Gegenbesuch. Und da wollen wir auf unserem Fest natürlich den gleichen Einsatz von ihr sehen.“ 600 Gäste fanden schließlich in das Zelt am Gerätehaus in der Stormarnstraße. DJ Norman heizte mit Hits vom Plattenteller ein, und so wurden die Gäste aktiv. Ortswehrführer Jörg Gramann: „Auf unserer Tanzfläche haben sich mindestens drei Generationen getummelt, und zwar gleichzeitig.“ Eine gelungene Überraschung war schließlich der Live-Auftritt von Fräulein Menke, die viele noch aus der Zeit der „Neuen Deutschen Welle“ mit ihren Hits „Hohe Berge“ und „Tretboot in Seenot“ kannten. Da war die Stimmung nicht mehr zu bremsen. Weil die Tanzfläche um 22 Uhr noch rappelvoll war, verlängerten die Wehrleute ihre Party bis 23 Uhr.

Montag, 12. März 2012


Neues für die Zukunft
Die Europa-Union will auch jüngere Generationen für ein EU-Engagement begeistern

 Glinde. Obwohl die Europa-Union Glinde mit 110 Mitgliedern nicht unter Auflösungserscheinungen leidet, warnte Bürgermeister Rainhard Zug auf der jüngsten Mitgliederversammlung vor einer düsteren Zukunft. „Wir müssen auch für junge Menschen eine plausible Antwort auf die Frage finden, warum man sich für die Europäische Union engagieren soll“, sagte er. „Ansonsten existiert die Europa-Union Glinde in 20 Jahren nicht mehr.“ Der Blick in die Runde verdeutlichte, was der Bürgermeister meinte. Ein Mitglied formulierte es so: „Wir gehören bis auf unseren stellvertretenden Vorsitzenden alle der 50Plus-Generation an.“ Woran es liegt, dass die Europa-Union Glinde keine U-30-Mitglieder akquirieren kann, darüber gingen die Meinungen auseinander. „Mit Aussöhnungsgedanken lockt man heutzutage niemand mehr hinter dem Ofen hervor“, meinte der Bürgermeister, während der stellvertretende Vorsitzende der örtlichen Europa-Union, Thomas Kopsch, vorschlug: „Wir sollten junge Leute auch über moderne Kommunikationsmittel ansprechen und uns etwa bei Facebook eintragen.“ Kopsch leitete anstelle des erkrankten Vorsitzenden Gerd Mucha den Abend. Zu einem Patentrezept führte die lebhafte Diskussion nicht. Doch Zug betonte die Notwendigkeit zum Wandel auch hinsichtlich der Verschwisterungen mit den Partnerstädten Saint-Sébastien (Frankreich) und Kapsvár (Ungarn): „Unser Partnerschaftskomitee war lange Zeit gar nicht beschlussfähig, weil zu wenig Mitglieder da waren“, kritisierte er. „Wir haben das Komitee deshalb verschlankt. Beispielsweise sind die Kirchen jetzt nicht mehr im Boot.“ Zug hofft, dass die Reduzierung der Komitee-Mitglieder schneller zu fruchtbaren Ergebnissen führt. „Schon im April wollen wir uns gemeinsam darüber Gedanken machen, welches Programm den Nerv der Zeit treffen könnte, damit sich etwa auch Stadtvertreter wieder für die Verschwisterungen interessieren.“ Frischen Wind will aber auch die Europa-Union selbst in ihre Arbeit bringen. So kündigte Kopsch an, dass das Hertensteiner Programm von 1946 modernisiert werden soll. Kopsch: „In der Nachkriegszeit war das Ziel, eine europäische Föderation zu bilden. Diese Föderation sollte Hoheitsrechte der einzelnen Staaten übertragen bekommen. Damit sind wir heutzutage ja schon sehr weit.“ Daher soll eine weitergehende Vision entworfen werden. „Etwa die einer europäischen Zentralregierung“, so  Kopsch. Er forderte alle Mitglieder auf, sich an der Diskussion zu einem neuen Programm zu beteiligen.
Auf der Mitgliederversammlung wurde auch der Vorstand der Europa-Union Glinde gewählt. Neu dabei ist Peter Lucassen, der das Amt des Kassenwartes übernimmt. Der bisherige Kassenwart Ludwig Bohn scheidet nach sechs Jahren aus persönlichen Gründen aus dem Amt. Neue Beisitzerin ist Helga Klose. Der stellvertretende Vorsitzende Thomas Kopsch und die stellvertretende Vorsitzende Ursula "Uschi" Meyer wurden genau wie die anderen Mitglieder des Vorstandes in ihren Ämtern bestätigt, inklusive dem abwesenden Vorsitzenden Gerd Mucha. Infos: http://www.europa-union-glinde.de/





Montag, 5. März 2012

Michael Raeder: Ein Romantiker, Träumer und Tröster in der "Curslacker Abendmusik" 
Fast möchte man nach der Befindlichkeit seines rechten Zeigefingers fragen. Für sein Gitarrenspiel verwendet Michael Raeder nämlich kein Plektrum. Der Verzicht auf das Kunststoffteilchen, mit dem sonst die Saiten angeschlagen werden, ist deshalb so bemerkenswert, weil der Niedersachse selten zupft - so gut wie gar nicht. In der Johannis-Kirche zu Curslack verzauberte er die Gäste der Reihe „Curslacker Abendmusik“. Raeder, der Romantiker, der Träumer, der Tröster, nahm die Zuhörer mit auf  Stippvisiten in sein Leben. In melancholisch-verträumten Melodien erzählte der 49-Jährige von der Liebe zu seiner Frau Simone und seinen zwei Kindern. Er schwärmte vom Sonnenaufgang auf dem Mosesberg, heiterte seinen unglücklichen Freund Thomas auf und  erinnerte an musikalische Vorbilder wie U2, Bruce Springsteen oder Peter Gabriel. So verwandelte der Songpoet etwa auch das schmissige „Solsbury Hill“ (Peter Gabriel) in eine andächtig-sehnsüchtige Ballade. Raeder sang vorwiegend auf Englisch. Er erinnerte mit seiner Stimme und seinem Akzent ein wenig an Hannes Wader. Mit „Most of all“ präsentierte er auch sein bisher bekanntestes Lied – eine Auskopplung aus seinem Album „Solo“.Mehr Kostproben gibt es vor allem hier: http://www.myspace.com/michaelraeder, mehr Infos und eine Kurzbio und Auftrittstermine hier: http://www.michaelraeder.com.

Die „Curslacker Abendmusik“ ist eine Reihe in der idyllischen Johannis-Kirche. Veranstalterin ist Ute Schmidt. „Wir wollen mit unserer Curslacker Abendmusik möglichst viele Geschmäcker bedienen“, sagt sie. Die Reihe ist sehr beliebt und bis 2014 als Auftrittsmöglichkeit ausgebucht. Nächste Veranstaltungen: Am 7. April gibt es österliche Musik mit dem A-capella Vokalensemble Newa-Wolga, das alte Manuskripte und Partituren russischer Mönche und professioneller Komponisten des 19. Jahrhunderts vertont. Am 5. Mai präsentiert Frank Zenker Gitarrenmusik zum Mitmachen. Beide Veranstaltungen finden jeweils ab 19 Uhr in der Johannis-Kirche, Curslacker Deich 142, statt. Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.curslacker-abendmusik.de

Andreas Raeder mit Veranstalterin Ute Schmidt

Donnerstag, 1. März 2012


Liesel Eggers - ein Leben lang Landfrau

Liesel Eggers wurde während der jüngsten Jahreshauptversammlung der Billwerder-Boberger Landfrauen für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Vereinigung geehrt. „Liesel, wir verneigen uns vor dir“, sagte die erste Vorsitzende Elke Jessen. Ende der Siebziger Jahre hatte Liesel Eggers das Amt der zweiten Vorsitzenden der Billwerder-Boberger Landfrauen übernommen. Ihre Tochter Anke Eggers ist heute Schriftführerin der Vereinigung. 
Zusammen mit Elke Jessen, der zweiten Vorsitzenden Ramona Röpke und Kassenwartin Christine Dienst bildet Anke Eggers einen Hauptvorstand, der erst seit einem Jahr im Amt ist. Fazit: „Zuerst ist uns Skepsis entgegengebracht worden. Aber wir haben die Mitgliederzahl halten können. Ich glaube, allein das spricht schon für uns“, sagt Elke Jessen. 
Weiterhin wurden Ursel Bruns und Inge Möller für 45 Jahre Mitgliedschaft geehrt, 40 Jahre ist Inge Dengel dabei. Die Billwerder-Boberger Landfrauen haben ein kaufbares Rezeptbuch herausgebracht. Darin findet sich vom "Salzbraten für sechs Personen" bis zum "Zwetschgen-Likör" so ziemlich alles,was lecker ist.